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Nicht immer gleich so schwarz sehen …

Katerstimmung bei der Kandidatenvorstellung der CDU?

Die Verzweiflung muss groß sein, wenn platitüdengeschwängerte Verbalattacken auf den politischen Lieblingsgegner (und gleichzeitig Partner auf Landesebene!) zum Leitthema einer Rede herhalten müssen. Wir können ja verstehen, dass ihr als immer kleiner werdender kleiner Koalitionspartner in Baden-Württemberg in letzter Zeit des Öfteren an uns denkt. Aber muss man seine Verbitterung so offensichtlich vor sich hertragen? „Starkbieranstich?“ „Grimms Märchen?“ Na da hat ja wieder mal jemand mit dem Metaphernlexikon unter dem Kopfkissen geschlafen …

Mit Verlaub, liebe CDU, aber dieses Gepoltere klingt wie jemand, der beim nächtlichen Waldspaziergang laut pfeift, weil er Angst im Dunkel hat. Wenn „CDU sein“ hauptsächlich heißt „nicht grün sein“, dann wird mir Bange um eure politische Themenvielfalt.

Stichwort Themenvielfalt: Auch die alte Leier von der unverzichtbaren Ringstraße klingt so langsam wie „Macarena“ – der Sommerhit des Jahres 1996. Jeder kennt ihn – aber keiner will ihn mehr hören. Wer immer noch ein in der Prioritätenliste des Landes weit nach hinten gerutschtes und dadurch völlig unrealistisch gewordenes Projekt „Ringstraße“ fordert und gleichzeitig bei den durchaus konkreten grünen Forderungen auf die Gebrüder Grimm verweist, der sollte vielleicht nochmal den Begriff „Märchen“ googlen (zur Erinnerung: googlen – das ist das mit dem Internet!). Gleichzeitig sollte sich so langsam die Erkenntnis durchgesetzt haben, dass grüne Themen längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und durchaus mehrheitsfähig geworden sind. Ist schon lange her, dass man die Grünen noch in die Tagträumer-Ecke stellen konnte, ohne sich fortgeschrittener Realitätsverweigerung schuldig zu machen ( … ooooh, Macarena!“) Hoffen wir mal, das die jüngeren Kandidatinnen und Kandidaten der CDU noch andere Ideen haben – sonst wird es echt anstrengend, die nächsten fünf Jahre.

So – und jetzt wischen wir uns alle mal den politischen Schaum vom Mund ab und schauen nach vorne. Wenn wir uns nämlich auf die anstehende Arbeit konzentrieren, anstatt verzweifelt um uns zu schlagen, dann kriegen wir vielleicht sogar (gemeinsam?) etwas gebacken, hier in Heddesheim. Zu tun gäbe es genug. Vorrausetzung ist allerdings, dass der junge, konservative Nachwuchs den Beißreflex der alten Garde in den Griff bekommt. Wir drücken die Daumen.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Dann schreiben Sie uns an info@gruene-heddesheim.de

 

Andreas Schuster

Ortsverband Heddesheim Bündnis 90 / Die Grünen

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